Gut gemacht: Schmackofatzie-Küchenforscher
Zum Nachdenken über Nachhaltigkeit gehört, dass Kinder sich damit beschäftigen, was sie selbst und andere brauchen, und wie man verschiedene Bedürfnisse unter einen Hut bekommen kann. Beim Kochen lässt sich das ideal entdecken.

Bei ihrem Projekt "Schmackofatzie-Küchenforscher" übten die Kinder der integrativen Kindertagesstätte Max & Moritz in Gommern (Sachsen-Anhalt) das Zubereiten von Speisen. Dabei erfuhren sie auch viel über die Herkunft der Lebensmittel und beschäftigten sich damit, wie sie sie gerecht teilen können.
Wo kommt unser Essen her?
Zum Einstieg in das Projekt überlegten die Mädchen und Jungen, woher die Zutaten kommen, die in der Küche verarbeitet werden. Auf einem Bauernhof sammelten sie Informationen zur Tierhaltung, über Maschinen und Fahrzeuge. Eine Mutter, die in einem Supermarkt arbeitet, erkundete mit den Kindern die Obstund Gemüseabteilung.
"In der Kita ist es gut gelungen, die Beschäftigung mit Lebensmitteln zum Anlass zu nehmen, um mit den Mädchen und Jungen auch über Anbaubedingungen zu sprechen und damit einen Bezugspunkt für Bildung für nachhaltige Entwicklung zu finden. Wo wachsen Ananas und wo Äpfel? Wie weit müssen sie reisen, damit wir sie essen können? Was bedeutet es, wenn wir im Winter Tomaten haben möchten? Die Kinder überlegten, wie viele Tage es dauert, bis Obst reif wird und wie viele Menschen mithelfen, damit es geerntet wird und zu ihnen nach Hause kommt. Sie konnten Entfernungen messen und die Zahlen vergleichen", erläutert Mariel Wille, Referentin Bildung für nachhaltige Entwicklung bei der Stiftung "Haus der kleinen Forscher".
Willkommen im Restaurant "Schmackofatzie"
Die Kinder fanden bei eigenen Kochversuchen heraus, welche Lebensmittel roh oder gekocht gegessen werden können und wie sich deren Konsistenz beim Kochen verändert. Auch der Umgang mit Küchengeräten wurde geübt: Wie geht der Herd an? Wie funktioniert der Mixer? Planen, Zählen, Messen und Wiegen sind in der Küche wichtig und für die Zubereitung eines großen Menüs erfolgsentscheidend: Wie viele Kartoffeln isst eine Person? Wie viele Teller müssen auf den Tisch? "Wie verteilen wir das Essen gerecht? Das kann eine spannende Frage für die Kinder sein. Sie berührt einen wichtigen Aspekt von Bildung für nachhaltige Entwicklung und wurde bei diesem Projekt sehr gut einbezogen. Ergänzende Fragen können sein: Ist es immer gerecht, wenn alle gleich viel bekommen? Hat vielleicht ein Kind nicht gefrühstückt und wäre es dann gerechter, wenn dieses Kind mehr vom Mittagessen abbekommt? Sollen die Kinder, die nicht mitgekocht haben, auch etwas abbekommen?", fragt Mariel Wille.