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Hamburg

Fortbildung trotz Corona: "Kleine Forscher Hamburg" hat immer einen Plan B

"Etwas Wichtiges, das ich aus dem vergangenen halben Jahr für meine Arbeit mitnehme?" Bettina Schmidt, Netzwerkkoordinatorin in Hamburg, überlegt kurz und sagt dann mit Nachdruck: "Wir haben momentan immer einen Plan B in der Tasche!"

Das Bild zeigt drei Personen bei einer Fortbildungen, die verschiedene Sachen in der Hand haben und miteinander sprechen
© Kleine Forscher Hamburg
Ausreichend Abstand und mit Maske. So finden derzeit Präsenz-Fortbildung in Hamburg statt.

Hamburg, 13. Oktober 2020. Wie zum Beispiel für die Präsenz-Veranstaltung gemeinsam mit der Hamburger Kunsthalle. Hierfür arbeitet das Team des Netzwerks "Kleine Forscher Hamburg" gleich immer auch digitale Alternativen aus. "Wenn wir nicht den ganzen Tag in den Räumen sein können, will ich den Teilnehmenden vormittags Materialtüten mitgeben – nachmittags können sie dann wo auch immer ausgepackt werden und wir forschen trotzdem gemeinsam – dann halt über das Internet", sagt Bettina Schmidt.

Ausprobieren, was funktioniert

Bettina Schmidt koordiniert zusammen mit Judith Trechsler die Netzwerkarbeit vom "Haus der kleinen Forscher" am Deutschen Elektronen-Synchrotron DESY in Hamburg. Nachdem im März alle geplanten Präsenzveranstaltungen abgesagt wurden, ist das Team kreativ geworden und hat ausprobiert, was sonst noch alles funktioniert, um Pädagoginnen und Pädagogen weiter mit Ideen zu versorgen, den Kontakt zu ihrem großen Hamburger Netzwerk nicht abreißen zu lassen und agil und kreativ zu bleiben: so gab es Online-Infoveranstaltungen für pädagogische Fach- und Lehrkräfte, Blog- und Social-Media-Beiträge und viele persönliche Gespräche. Dabei konnte das Netzwerk sehr vom Austausch mit anderen Netzwerken in Deutschland und mit der Stiftung in Berlin profitieren.

Jetzt fest im Repertoire: Zollstock, Desinfektionsmittel und personalisierte Flipchart-Marker

Das Bild zeigt bereitgelegte Materialien auf einem Tisch bei der Anmekdung vor Ort
© Kleine Forscher Hamburg
Bei der Anmeldung zur Fortbildung steht ab jetzt immer Desinfektionsmittel bereit

Und: Viel Beobachten, Antizipieren und Ausprobieren. Zuletzt wurden zwei Präsenz-Fortbildungen angeboten – einmal zum Thema "Zahlen, Zählen, Rechnen – Mathematik entdecken" und einmal zu "MINT ist überall". "Einige Teile mussten wir umstrukturieren, um alle Hygiene-Vorgaben erfüllen zu können. Und 1,5 Meter sind länger, als man denkt, wenn man einen Fortbildungsraum mit Tischen und Stühlen mal wirklich ausmisst." So hat Bettina Schmidt statt einem nun drei Materialtische vorbereitet, damit sich die Teilnehmenden noch besser verteilen können. Daneben stand Desinfektionsmittel. Und es gab einen weiteren besonderen Service: Jeder Teilnehmende hatte einen eigenen Materialstapel. "Meine Kollegin Judith Trechsler hat sich die Mühe gemacht, und jedem seine Handouts, die Teilnahmebescheinigung, ein Namensschild und einen mit einer Nummer personalisierten Flipchart-Marker zurechtzulegen", erzählt Bettina Schmidt. Normalerweise liegen während der intensiven Fortbildungen die Marker verstreut neben den Charts und auf den Tischen und jeder greift nach dem nächstbesten Stift, um seine Ideen zu skizzieren.

Frische Luft für frische Ideen

Corona lenkt die Aufmerksamkeit mitunter auf Bereiche, die bislang vielleicht als selbstverständlich galten oder aber auch gar nicht so viel Beachtung fanden und plötzlich an Bedeutung gewinnen: "Ich vermisse unsere viel persönlichere Austauschrunde im Kreis. Darauf haben wir jetzt verzichtet, denn so viel Platz hatten wir einfach nicht zur Verfügung", sagt Bettina Schmidt. Etwas Positives kann sie der Situation dennoch abgewinnen: "Regelmäßiges Lüften", sagt sie lachend. "Wenn man so intensiv im Austausch ist, merkt man oft nicht, wie schnell sich der Sauerstoffgehalt in so einem Raum reduziert." Jetzt waren die Fenster fast die ganze Zeit geöffnet. "Frische Luft für frische Ideen – Lüften kann man auch ohne Corona eigentlich nicht oft genug."

Hamburger Netzwerk unterstützen

Die "Kleinen Forscher Hamburg" sind am Deutschen Elektronen Synchroton DESY angesiedelt. Das Netzwerk wird unterstützt von Airbus, der Aurubis AG, der Beiersdorf AG, der Claussen-Simon-Stiftung, der Hermann Schürmann Stiftung und der Reinhard Frank-Stiftung. Derzeit bemüht sich Bettina Schmidt um weitere Förderpartner, um neue Projekte anstoßen zu können.

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