Die Lyrik des Forschens: Bildungssenatorin Busse besucht das "Kochlabor" der Kita Lillebror
Wie bekommen die Spaghetti ihre Form? Aus was wird eigentlich Mehl gemacht? Ach ja: Und warum werden die Muffins im Ofen auf einmal so groß? Die Küche ist nicht nur zum Kochen da. Sie steckt auch voller faszinierender naturwissenschaftlicher Phänomene. Was es dort alles zu entdecken gibt, davon hat sich Astrid-Sabine Busse, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie, gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden der Stiftung "Haus der kleinen Forscher", Michael Fritz, ein Bild machen können.

Das gemeinsame Kochen und Backen regt an, spannende Fragen zu stellen und inspiriert, um gemeinsam mit Kindern auf Entdeckungsreise zu gehen. Die Kita Lillebror aus Berlin-Tempelhof hat das schnell erkannt. Seit 2013 besitzt die mehrsprachig ausgerichtete Kita nicht nur eine Küche, sondern auch ein Kochlabor.
Monika Kulik ist sowohl Köchin als auch Kunsttherapeutin und verbindet die einzelnen Bildungsbereiche gekonnt und aus Überzeugung. So entstand das Kochlabor. "Unser Ansatz war es damals, den Kindern Ernährung näher zu bringen", sagt sie, denn dem Kita-Team fiel auf, dass es einige Kinder gab, denen die Essenssituation unangenehm war – vielleicht weil es zu eng oder zu laut war. "Hier können sie sich mit Essen und Lebensmitteln einmal auf andere Art auseinander setzen und einen Bezug herstellen", so Monika Kulik. So hat sie gemeinsam mit den Kindern schon herausgefunden, wie viel Wasser in einer Gurke steckt, oder, jetzt aktuell, wie Frischkäse hergestellt wird.
"Die Transformation der Milch in Frischkäse"

"Die Transformation der Milch in Frischkäse" steht auf dem Schild an der Türe. Linda Grossmann, Leiterin der Kita Lillebror erklärt lächelnd: "Bei Monika ist alles lyrisch." Seien es die Titel der Forschungsaktionen, die liebevoll designten Etiketten auf den Einmachgläsern oder die gut durchdachten und vorbereiteten "Forschungsanregungen" im Kochlabor.
"Mich beeindruckt der ganzheitliche Ansatz, der in dieser Kita gelebt wird", sagte Astrid-Sabine Busse am Ende begeistert. "Die Kita-Landschaft in Berlin ist bunt und vielfältig, es ist schön, das zu sehen."
Im Flur sitzt derweil Vorschulkind Espen zusammen mit Anna Lubenow, der stellvertretenden Kita-Leitung, an einem Tisch und baut Lego – ausdauernd und hoch konzentriert. Die Kita Lillebror testet gemeinsam mit der benachbarten deutsch-skandinavischen Grundschule ein neues Angebot von Lego-Education aus. Bausätze für Kinder ab dem Vorschulalter, die Feinmechanik und logisches Denken fördern und zugleich die ersten Schritte legen, um Programmieren zu lernen. "Wir lernen hier zusammen und voneinander", sagt Anna Lubenow begeistert. Sie hatte beim "Haus der kleinen Forscher"-Netzwerkpartner, der IHK Berlin, eine Fortbildung zur Bildung für nachhaltige Entwicklung für Kita-Leitungen besucht und konnte einige Ideen mit in die Kita bringen.
Lachen, Staunen, Ausprobieren

So wie auch ihre Kollegin Tina Fenske, die im Garten zwei Bottiche mit Wasser gefüllt hatte – perfekt, um bei strahlendem Sonnenschein herauszufinden, warum die Knete als Kugel untergeht, während sie anders geformt schwimmen kann. Die Kinder scharten sich begeistert um die Wasserbehälter, probierten aus, lachten, staunten – und auch Michael Fritz und Astrid-Sabine Busse wurden in den Bann des Ausprobierens und Entdeckens gezogen.
Gemeinsam mit Michael Fritz vom "Haus der kleinen Forscher" überreichte sie den Kindern "Forscherdiplome" und wurde prompt von Espen gebeten, doch möglichst bald wieder zu kommen.