Kleiner Lauschangriff
Zwar ist nicht jedes Gespräch für alle Ohren bestimmt, aber wie kommen eigentlich Geräusche durch eine Wand? Hier legen alle die Ohren an.
Sie brauchen:
- zwei aneinanderliegende Räume
- Trinkglas
- Becher aus Plastik
- verschiedene Schüsseln
- ggf. weitere Gegenstände als Geräuschverstärker
So funktioniert's:
1 Alltagsbezug aufgreifen
Nicht jedes Gespräch ist für alle Ohren bestimmt, aber manchmal möchte man mithören, was andere erzählen. Vor allem, wenn sie nicht im selben Zimmer sind. Manchmal ist es aber auch besser, man muss nicht alles hören, z. B. komische Musik oder den Streit der Nachbarn.
2 Wir spitzen die Ohren

Sie brauchen für diesen Versuch einen Raum, in dem Stimmen und Geräusche aus dem Nebenzimmer hörbar sind, z. B. vom benachbarten Gruppen- oder Klassenraum. Die Nachbargruppe sollte über den "Lauschangriff" informiert werden. Am besten führen Sie den Versuch gleich gemeinsam mit beiden Kindergruppen durch und sie belauschen sich abwechselnd gegenseitig. Die eine Gruppe muss zunächst einmal ganz leise werden und genau hinhören, was im anderen Raum passiert. Fallen den Mädchen und Jungen die Geräusche von nebenan überhaupt auf? Können sie Einzelheiten erkennen, z. B. wer gerade spricht, was gesagt wird, und woher die Stimmen kommen?
3 Womit lauscht es sich am besten?
Überlegen Sie nun mit den Kindern, wie sie die Geräusche aus dem Nachbarzimmer deutlicher hören können und probieren Sie die Ideen gemeinsam aus. Vielleicht pressen die Mädchen und Jungen ihre Ohren gegen die Wand oder formen die Hände zu einer Hörmuschel. Kann man so besser verstehen, was nebenan gesagt wird?
Ein beliebter Trick zum Lauschen ist es, ein Trinkglas oder einen Becher mit der Öffnung an die Wand zu pressen und das Ohr auf den Becherboden zu legen. Die Mädchen und Jungen können selbst ausprobieren, ob es damit besser geht. Fordern Sie die Kinder auch auf, das mit anderen Gegenständen zu versuchen, vielleicht mit einer Salatschüssel oder einem Kochtopf. Vielleicht haben Sie sogar ein Stethoskop in Ihrer Einrichtung – geht es damit besonders gut?
4 Wissenswertes für Erwachsene
Geräusche verursachen Schallwellen in der Luft; das sind kleine Schwingungen der Luftmoleküle. Diese Schallwellen breiten sich von der Geräuschquelle kommend in alle Richtungen aus, ganz ähnlich zu den Wellen, die sich z. B. von einem kleinen Stein ausbreiten, der ins Wasser geworfen wird. Sobald Schallwellen auf unser Ohr treffen, lösen sie dort eine Reihe von Reaktionen und Nervenreizen aus – wir hören das Geräusch. Schallwellen werden aber nicht nur durch die Luft übertragen. Auch Holz, Metall, Glas und viele andere Materialien können Schallwellen sehr gut weiterleiten. Dabei schwingen dann entsprechend die Teilchen, aus denen das Material besteht. Deshalb kann man häufig Geräusche aus dem Nachbarzimmer hören, auch wenn alle Türen geschlossen sind: Die Wand selbst leitet die Schallwellen weiter.
Wenn es um unsere Ruhe und Privatsphäre geht, dann wünschen wir uns vor allem schalldämmende Materialien für die Wände, aber wenn man etwas hinter einer "Geräuschbarriere" ganz genau hören möchte, z. B. den Herzschlag im Brustkorb, dann möchte man die Schallübertragung verstärken. Beide Bedürfnisse lassen sich durch geeignete Materialien und Materialkombinationen verwirklichen. So sind z. B. weiche oder poröse Materialien wie Schaumstoff sehr gute Schalldämpfer, während für die Schallübertragung eher harte, feste Stoffe wie Holz oder Glas geeignet sind.
Übrigens:
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