Teste deine Sinne!
Steckbrief der katholischen Grundschule St. Vitus
Die offene Ganztagsgrundschule St. Vitus in Südlohn (Nordrhein-Westfalen) wurde im Juli 2014 als "Haus der kleinen Forscher" zertifiziert und macht seit 2011 beim "Haus der kleinen Forscher" mit. Derzeit nutzen 32 Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren das Ganztagsgebot und erforschen dort die Geheimnisse der Natur.
Worum ging es beim Projekt?
In vorangegangenen Forschungsstunden fiel uns auf, wie gerne sich Kinder mit ihrem eigenen Körper beschäftigten, Körperteile vermaßen und Gemeinsamkeiten wie auch Unterschiede miteinander verglichen. Bei manchen Fühlübungen konnten sich sogar motorisch sonst eher unruhige Kinder entspannen. Aus dieser Beobachtung heraus wuchs die Idee, sich näher mit dem eigenen Körper und seiner Wahrnehmung zu beschäftigen.
Was haben Sie benötigt und wie lange haben Sie geforscht?
Acht Wochen lang haben 22 Mädchen und Jungen ihre Sinne erforscht. Dazu stellten sie immer einen Sinn in den Mittelpunkt und versuchten, die anderen Sinne beispielsweise durch das Verbinden der Augen soweit wie möglich auszublenden. Die Kinder forschten dabei ausschließlich mit einfachen Alltagsmaterialien wie Tapetenbahnen und Buntstiften, verschiedenen Lebensmitteln, Schraubgläsern, Büroklammern und einigem mehr.
Was haben Sie herausgefunden?
Die Mädchen und Jungen diskutierten zunächst, was Sinne eigentlich sind und welche Organe für die Wahrnehmung verschiedener Eindrücke zuständig sind. Dann ging es ans Ausprobieren: Die Kinder stellten ein Geräusche-Memory her, testeten ihren Geruchssinn und fanden heraus, dass das Fingerspitzengefühl nicht nur sprichwörtliche Bedeutung hat.
Besondere Freude hatten die Mädchen und Jungen an dem Geschmackstest. Um möglichst viele andere Sinne auszublenden, einigten sich die Kinder darauf, nicht nur die Augen zu schließen, sondern sich außerdem auch die Nase zuzuhalten. Dabei bemerkten sie, dass sie viele Gemüsesorten nicht sicher voneinander unterscheiden konnten. Erst mit geöffneter Nase wurde es leichter. Schnell fanden sich Bezüge zum Alltag: Ein Junge erinnerte sich, dass er mit verschnupfter Nase kaum etwas schmecken konnte. Als sich ein Mädchen weigerte, die Versuche durchzuführen, weil es keinen Kohlrabi essen mochte, hatten die anderen sofort eine Lösung parat: Einfach die Nase zuhalten!
Was hat den Kinder besonders gut gefallen?
Höhepunkt war das abschließende Eltern-Großeltern-Forscherfest, bei dem die Mädchen und Jungen mit verblüffenden Versuchen die Sinne ihrer Familien auf die Probe stellen wollten. Die Kinder forschten dabei ausschließlich mit einfachen Alltagsmaterialien wie Tapetenbahnen und Buntstiften, verschiedenen Lebensmitteln, Schraubgläsern, Büroklammern und einigem mehr.
Zentrale Aspekte der MINT-Bildung
Erklären
Die Mädchen und Jungen tragen zu Beginn ihre Ideen und Vermutungen über Sinne und Wahrnehmung zusamme und entwerfen Versuche, um diese zu überprüfen.
Machen
Die Kinder setzen ihre Ideen in Form von Experimenten und Spielen um und gehen dabei systematisch vor - jeweils ein Sinn steht im Fokus. Dabei entwickeln die Mädchen und Jungen eigene Lösungen, um die jeweils anderen Sinne weitgehend auszublenden.
Zeigen
In der Forschungsphase tauschen die Kinder ihre Erkenntnisse und Schlussfolgerungen untereinander aus (z.B. verminderte Geschmackswahrnehmung bei Erkältung). Zum Abschluss präsentieren sie ihren Familien sowohl ihre Ergebnisse als auch die Versuche, die sie durchgeführt haben.