3. Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats
7. März 2016 (8 Beiratsmitglieder), Stiftung Haus der kleinen Forscher, Berlin
Leitung: Hans-Günther Roßbach
Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Michael Fritz gibt einen Überblick über die aktuellen Aktivitäten der Stiftung. Die Stiftung hat im März 2016 die Arbeit an der Trainerakademie 2.0 begonnen. Durch das auf drei Jahre angelegte Projekt und die hierbei neu entstehenden Qualifizierungsformate bereitet das „Haus der kleinen Forscher“ künftig Trainerinnen und Trainer noch besser darauf vor, pädagogische Fach- und Lehrkräfte in Kitas, Horten und Grundschulen in ihrer professionellen Entwicklung und der Umsetzung guter MINT-Bildung zu unterstützen.
Der erste inhaltliche Themenschwerpunkt der Beiratssitzung ist das BMBF-geförderte Projekt „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE). Die Projektleiterin Ute Krümmel beschreibt Ansätze zur Begriffsdefinition sowie Konzeptionen zur Definition und Zielsetzung einer „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Über die vierjährige Projektlaufzeit ist geplant, bei Kindern Gestaltungskompetenzen im Sinne nachhaltiger Entwicklung zu stärken sowie auf institutioneller Ebene Leitungskräfte zu unterstützen, ihre Einrichtungen systematisch zu Orten nachhaltiger Entwicklung zu machen. Der Wissenschaftliche Beirat hebt die politische Dimension des Themas hervor und empfiehlt, sich mit der Vielfalt bereits vorhandener Ansätze und Initiativen auseinanderzusetzen. Die Beiratsmitglieder ermutigen die Stiftung, die neuen BNE-bezogenen Angebote mit den bestehenden Stiftungsangeboten im MINT-Bereich konzeptionell in Verbindung zu bringen und zu verdeutlichen, wie der Beitrag von MINT-Bildung zu einer Bildung für nachhaltige Entwicklung aussehen kann. Sie begrüßen den geplanten Fokus auf die Leitungsebene von Einrichtungen.
Im zweiten Themenschwerpunkt der Sitzung stellt Melanie Staats, Teamleiterin Qualitätsmanagement, Verlaufsbiographien von Einrichtungen und pädagogischen Fach- und Lehrkräften im Fortbildungsprogramm der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ vor und berichtet über weitere geplante Analysen. Der Wissenschaftliche Beirat empfiehlt, die pädagogischen Fach- und Lehrkräfte im Fortbildungsverlauf dazu zu befähigen, MINT-Bildung in ihrer Einrichtung möglichst dauerhaft zu implementieren und den Fokus auf das Einrichtungssystem als Ganzes (i.S. eines „Haus der kleinen Forscher“) beizubehalten. Nach dem Abbau etwaiger Berührungsängste und dem Aufbau fachlich-pädagogischer Grundkompetenzen sollten eine nachhaltige Umsetzung und Verstetigung in den Einrichtungen unterstützt werden werden (z.B. durch Auffrischung oder Vertiefung von Themen, Zertifizierung, professionellen Austausch).
Abschließend gibt Janna Pahnke, Bereichsleiterin Forschung und Qualitätsmanagement, einen Überblick über die geplanten Monitoring- und Forschungsprojekte der Stiftung in 2016/2017. Die Beiratsmitglieder sprechen sich dafür aus, in künftiger Begleitforschung in einem prozessorientierten Forschungsansatz die Ebene der pädagogischen Fach- und Lehrkräfte noch genauer in den Blick zu nehmen sowie Kinder im Übergang von Kita zur Grundschule im Umgang mit MINT-Themen zu untersuchen.
Für die nächste Beiratssitzung im Herbst 2016 sind als Beiratsthemen u.a. die fachliche Fundierung der frühen Informatischen Bildung und erste Ergebnisse aus der Qualifizierungsoffensive für Trainerinnen und Trainer (Trainerakademie 2.0).