Wer darf bestimmen?
Kinder lernen, dass sie in Abstimmungen gewinnen oder verlieren können. Schon bei alltäglichen Wahlmöglichkeiten ist das manchmal schwer auszuhalten. Wenn aber immer nur die Mehrheit entscheidet: Wie werden dann die Bedürfnisse der Minderheit berücksichtigt? Manchmal braucht es mehr als Mehrheiten.
© René Arnold / Stiftung Kinder forschen
So funktioniert's:
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Sicherlich fällt dir ein Thema ein, zu dem kürzlich eine Entscheidung in der Gruppe anstand. Frage die Mädchen und Jungen, wie es sich anfühlte, eine Abstimmung zu „verlieren“. Was half ihnen, die Entscheidung zu akzeptieren? Was ärgerte sie oder machte sie traurig? Was hätten sie sich anders gewünscht?
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Mit folgenden Impulsfragen kannst du die Kinder miteinander ins Gespräch bringen; kläre dabei auch unbekannte Begriffe (z. B. "Enthaltung")
- Muss ich mich überhaupt entscheiden und meine Stimme abgeben? Was kann ich tun, wenn ich alle Wahlangebote gleich gut oder gleich schlecht finde?
- Muss ich hinterher mitmachen, obwohl ich dagegen gestimmt habe?
- Wie wäre es, wenn abwechselnd jedes Kind einmal "Bestimmerin" oder "Bestimmer" sein kann und alle drankommen?
- Wie wäre es, wenn die Entscheidung dem Zufall überlassen wird, z. B. durch Loseziehen oder Abzählreime?
- Bei welchen Entscheidungen einer Gruppe sind die Bedürfnisse der Minderheit wichtiger als der Wunsch der Mehrheit? Stellen wir z. B. den Kletterpark als Ausflugsziel zur Wahl, wenn einzelne Mädchen und Jungen nicht klettern können? Gibt es beim Abstimmen immer nur "entweder – oder"?
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Ob durch eine Wahl oder durch andere Verfahren: Demokratische Entscheidungen müssen ausgehandelt werden! Dazu gehört auch die Diskussion, wann eine Gruppenentscheidung überhaupt gültig ist und wie trotzdem die Bedürfnisse der Minderheiten berücksichtigt werden können. Halte die Gedanken und Vorschläge der Kinder fest, z. B. auf einem großen Plakat, und nutze es als Grundlage für Ihre nächste Gruppenentscheidung: Welche Regeln sollen gelten, damit alle das Abstimmungsergebnis gut akzeptieren können?
